Nachhaltigkeit: Was müssen wir heute tun, damit das Leben morgen noch lebenswert ist?

Klimawandel, Hungersnöte, verheerende Überschwemmungen,Giftmüll-Skandale:In jüngster Zeit häufen sich derartige Katastrophenmeldungen.Ist die Erde auch in 100 Jahren noch ein grüner Planet? Welche Welt vererben wir unseren Kindern? Können auch unsere Enkel und Urenkel so leben wie wir? Wie können wir unseren Rohstoffverbrauch senken? Diesen und anderen Fragen sind die Reporter und Reporterinnen der Evangelischen Oberschule Lunzenau in Sachsen in einer fünftägigen Projektwoche zum Thema Nachhaltigkeit nachgegangen.

 

Unsere Interviewpartner


Soziale Landwirtschaft: Miteinander für eine bessere Welt

Marika Krüger lebt auf dem Hof "Artenreich" in Niedergräfenhain nahe Geithain. Die frühere Sozialarbeiterin zog vor vier Jahren von Thüringen nach Sachsen, um hier ihren Traum von sozialer Landwirtschaft zu verwirklichen. Darunter versteht sie, auf ihrem Hof Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen sowie straffällige, lernschwache Jugendliche, Drogensüchtige, Langzeitarbeitslose und Senioren einzubeziehen. Sie plant auch eine Kooperation mit Kindertagesstätten und Schulen. 

 

"Global denken - regional handeln": Wie die Agenda 21 in der Region Chemnitz umgesetzt wird

Bernhard Hermann ist selbstständiger Wasserbauingeneur. Ehrenamtlich sorgt er für eine bessere Qualität der Gewässer in der Region. So organisierte er den Bau einer Fischtreppe und einer Klein-Wasserkraftanlage bei Lunzenau. Seit 2014 ist er als Stadtrat auch politisch aktiv. Seine Kritik: "Wir leben in einer Hier-und-Jetzt-Demokratie anstelle an übermorgen zu denken. Diejenigen, die wirklich betroffen sind von unseren heutigen Handlungen, müssen aber auch eine Stimme erhalten."

 

 

"Jeder kann etwas tun, damit die Welt lebenswerter wird - auch Jugendliche in einer Kleinstadt"

Lilly Anwand ist Schulsprecherin der Evangelischen Oberschule Lunzenau. Nachhaltigkeit und Ökobewusstsein sein für sie ebenso wichtige Dinge wie soziale Gerechtigkeit.Sie kauft hauptsächlich Biolebensmittel aus der Region und achtet darauf, so wenig wie möglich Verpackungsmüll zu verwenden. Ihrer Meinung nach sollten diese Themen in der Schule mehr behandelt werden: "Wir alle sollen aufpassen, was wir kaufen und wie viel wir wirklich brauchen."

 

 

Foodsharing: Lebensmittel teilen anstatt sie wegzuwerfen

 

Mehr als 50.000 Tonnen an Lebensmitteln werden in Deutschland weggeworfen. Täglich! Doch die wenigsten von ihnen sind wirklich schlecht - oftmals sind es einfach nur krumme Gurken, zweibeinige Möhren oder Kartoffeln in Herz-Form, die die Händler aussortieren. Foodsharer nennt sich die Aktivisten, die dies verhindern wollen. Sie suchen oder bieten Lebensmittel, die noch verwendbar sind. Verderbliche Waren wie Fleisch, Fisch oder Geflügel werden davon jedoch ausgenommen. Ist Foodsharing nur für Bedürftige? Nein: Jeder, der mitmachen möchte, kann sich beteiligen. So wie Magdalena aus Leipzig.